Natürliche und artenreiche Pferdefütterung

Gesunde Wiesen und Weiden, wie sie früher selbstverständlich waren, enthalten eine große Anzahl verschiedener Gräser und Blütenpflanzen. Die Wiesen heute sind fast alle künstlich eingesät, mit gezüchteten Gräsern, meist für Tiere der intensiven Landwirtschaft (Kühe/Rinder). Dabei sind viele Blütenpflanzen auch Heilpflanzen. Sie liefern eine riesige Anzahl sekundärer Pflanzenstoffe. Die einen fördern die Verdauung, andere sind atemwegsaktiv oder durchblutungsfördernd; Antioxidantien wirken entzündungshemmend und fördern die Fruchtbarkeit. Es gibt keinen Bereich im Körper, der nicht durch diese Stoffe gefördert würde. Optimale Ernährung ist die Basis der Gesundheit. Aber Pferde sind genügsame Tiere! Konnte man vor 50 Jahren ein Pferd einfach auf die Weide stellen, so war es mit einer Zufütterung von Heu und Salz artgerecht und dem Bedarf entsprechend versorgt. Pferde im Arbeitseinsatz wurden mit Kraftfutter wie Hafer oder gequetschter Gerste zugefüttert. Doch die artenreichen Wiesen und Weiden gibt es nicht mehr und die kräuter- und gehölzfreien Monokulturen aus Hochleistungsgräsern für Hochleistungskühe werden unseren Pferden nicht gerecht.


Von den früher 60 bis 80 verschiedenen Pflanzenarten, die zum täglichen Nahrungsangebot der Pferde gehörten, sind kaum mehr 10 übriggeblieben. In den Gräsern, die heute das Nahrungsspektrum bestimmen, fehlen diese Vitalstoffe, die reichlich in Kräutern vorkommen. Die Verdauung beim Pferd ist überwiegend die Arbeit der Bakterien, die hundert Mal mehr Enzyme bilden können als der Körper selbst. Gesunde Ernährung muss zuerst die Darmflora ernähren, denn die erwünschten Darmbakterien und Pilze sind es, die dann den Organismus ernähren. Fehlbesiedlungen einzudämmen oder zu verhindern, ist die Aufgabe einer artgerechten Ernährung, die sich durch Vielseitigkeit und Abwechslung auszeichnet und die dabei den Energiegehalt der Nahrung immer im Blick behalten muss.


Pferde sind Dauerfresser


Frei lebende Pferde sind ca. 16 bis 19 Stunden am Tag mit Nahrungsaufnahme beschäftigt. Dabei legen sie, mit gesenktem Kopf langsam im Schritt fortbewegend, 10 bis 20 km zurück. Pferde schauen mal hier, Pferde schauen mal dort. Vielfalt auf den Wiesen hielt die Pferde in Bewegung. Für Pferde ist Fressen mehr als eine reine Kalorienaufnahme. Es schafft ein soziales Erlebnis, es beruhigt, vertreibt Langeweile, bringt neue Sinneseindrücke und wärmt den Körper. Auch das sollte bei einer angepassten Fütterung berücksichtigt werden.


Gräser, Kräuter, Samen, Früchte, Rinden, Wurzeln, Erde orientieren wir uns an der Natur, denn sie hat die „Erfolgsgeschichte Pferd“ seit mindestens 6.000.000 Jahren möglich gemacht. Wildpferde nutzen die Vielfalt von über 500 Pflanzen. Und dabei hat jede Pflanze, jedes Mineral in den Pflanzen mehr zu bieten, als eine definierte Einheit von Kupfer, Zink oder Selen, nämlich sekundäre Pflanzenstoffe, Mikroorganismen, Enzyme, aber auch energetische Faktoren wie in der Pflanze gespeicherte „Mond- oder Sonnenenergie“ geben die benötige Lebensenergie. Und diese Vielfalt wollen wir Menschen durch ein paar künstliche Vitamine und synthetische Mineralien ersetzen? Die Natur kann man nicht durch künstliche Zusätze ersetzen!


Das Klima, wechselnde Jahreszeiten, die Haltungsform, aber auch individuelle Faktoren wie Fellbeschaffenheit und Behang, Alter, erlittene Verletzungen, Stellung in der Herde und der eigentliche Konstitutionstyp des Pferdes bestimmen wesentlich die benötigte Nährstoffaufnahme. Der Bedarf ist individuell und ständiger Veränderung unterworfen. Das eine einzige Futter oder die perfekte Mineralisierung für alle Rassen, Lebenslagen und Jahreszeiten kann es nicht geben. Jedes Lebewesen ist als Individium zu sehen. Man mutet den Pferden heute Futter zu, das einer natürlichen Ernährung völlig widerspricht, vor allem Heulage und Silage (was kein geeignetes Pferdefutter ist!), aber auch zu hohe Mengen an Mineralfutter mit synthetischen Vitaminen. Es ist also nicht verwunderlich, dass immer häufiger Krankheiten auftreten, die es früher nicht oder nur sehr selten gegeben hat.


Natürliche Pferdefütterung - Heute


Als ersten Schritt empfehle ich das Weglassen von Müsli und Pellets, beides ist Fertigfutter. In fast jedem Müsli und Pellet-Futter (auch in denen, die vermeintlich für Magen-, Darm- oder Stoffwechsel-Probleme gedacht sind) sind viele Füllstoffe und Nebenprodukte enthalten. Mit diesen ganzen synthetischen Zusätzen ist der Organismus völlig übervordert. Fertigfutter sei hochverfügbar und somit schnell und leicht verdaulich. Das ist bei diesen aufgeschlossenen Futtern auch richtig, aber Pferde benötigen genau das Gegenteil. Magere und grobe Struktur, die viel gekaut werden muss, gut eingespeichelt wird und langsam verdaut wird. Das ist das, was Pferde brauchen.


Die Futteraufnahme sollte langsam und ruhig erfolgen, darauf sind Pferde ausgelegt. Sie fressen selektiv, hier ein paar Halme, dort ein Blättchen. Werden Pferde nur wenige Male am Tag mit geringen Mengen Raufutter versorgt, stürzen sie sich darauf, fressen sie viel zu schnell, kauen und speicheln zu wenig ein. Es kommt zu Störungen der Verdauung, Fehlgärungen und im ungünstigen Fall zur Kolik.


Die Basis der Fütterung


Das A und O in der Pferdefütterung und die absolut notwendige Basis ist qualitativ hochwertiges Raufutter und das zur freien Verfügung. Dazu gehören Heu und Gras. Dabei möglichst viel Weidegang, da dieser dem natürlichen Verhalten am ehesten entspricht. In Zeiten ohne Weide sollte dauerhaft Raufutter zur Verfügung stehen: Heu, Laub, auch Äste und Zweige. Gerne werden die Rinden abgeknabbert und dünne Zweige gefressen. Dies dient nicht nur der Beschäftigung und der Zahnpflege sondern versorgt die Pferde auch mit vielen Mineralien und Vitalstoffen.


Ein gesundes Pferd, mit dauerhaft Heu zur freien Verfügung (24 Std.), frisst 2 bis 3 kg pro 100 kg Körpermasse am Tag


Beispiel:

Ein 500 kg Pferd benötigt etwa 10-15 kg Heu pro Tag. Das entspricht etwa einem Großballen Heu im Monat pro Pferd!


Die Menge variiert je nach Nähstoffgehalt des Heus und der Jahreszeit. Bei kälteren Temperaturen brauchen Pferde mehr Energie um den Wäremhaushalt zu regulieren und für die Fellproduktion.

Meiner Erfahrung nach, fressen Pferde etwa 2 - 3 Tage bevor es kälter wird, schon mehr Heu um den erhöten Energiebedarf decken zu können.


Diesem Grundbedürfnis eines Dauerfressers trotz des heute üblichen energiereichen Heus und fetten Grases nachzukommen, ist eine Herausforderung, der sich besonders Besitzer leichtfuttriger Pferde stellen müssen. Mit viel Bewegung, kargem Weideland und mit magerem, faserreichem Heu ist auch die Gesunderhaltung dieser meist robusten Pferde und Ponys möglich. Dabei ist das dauerhafte Raufutterangebot nicht nur für einen gesunden Magen-Darm-Trakt wichtig, sondern besonders auch für die Psyche des Pferdes. Zu Grasen, im Kreis der Herde den Kopf ins Gras zu senken, ist ein Urinstinkt und ein absolutes Bedürfnis.


Heu, Heulage oder Silage - was ist geeignetes Pferdefutter?


hdsakjhgkjhg

kldfjlkgjlksjd

kldjslkjglskdj

Kräuter für jeden Tag


Die Artenarmut der heutigen Wiesen und des Heus können wir leider nicht ändern, aber wir können unseren Pferden abgestimmte Kräutermischungen anbieten, mit der wir die Vielfalt einer gesunden Wiese oder Weide in den Futtertrog holen können. Diese Kräuter sind reich an Mineralstoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen wie Antioxidantien, ätherischen Ölen, Gerbstoffen, Bitterstoffen oder Flavonen.


Ich empfehle monatlich die Kräuter zu wechseln. Die Kräutermischungen sind so auf die unterschiedlichen Jahreszeiten abgestimmt, so wie sie freilebende Pferde in freier Natur vorfinden würden. Dazu nähere Infos unten im Kräuterjahresplan.

  • Kräuterjahresplan


    Monat: Januar

    Kräuter:  Lüneburger Kräuter dazu optional Hagebutten/Wildbeeren 

    Unterstützt:  Ausleitung (von Konservierungsstoffen, Schimmel, Pilzgifte, oxidierte Fette) Darm, Niere, Verdauung, Stoffwechsel, Vitamin C


    Februar - Klostergarten Kräuter - 

    Vitalität , Stoffwechsel, Verdauung reguliert Säure/Basen Haushalt


    März Schwäbisch Alb Kräuter

    Stoffwechsel, Immunsystem, Bronchien, allergischen Reaktionen, Rekonvaleszenz

    April + Mai Ostpreußen Kräuter oder

    Amara Bitterkräuter Anweiden, Darmflora, Abbau überschüssiger Eiweiße, Durchblutung, Durchfall, Kotwasser, Koliken, Hufrehe.

    Juni Lüneburger Kräuter

    Ausleitung (von Konservierungsstoffen, Schimmel, Pilzgifte, oxidierte Fette), Darm, Niere, Stoffwechsel

    Juli Klostergarten Kräuter

    Vitalität / Stoffwechsel / Verdauung reguliert Säure/Basen Haushalt

    August Sonnenwende Immunkräuter

    Stärkung/Aktivierung Immunsystem, Witterungsumstellung, 

    stabile Darm- und Hautflora

    September Waldweide

    Mineralien, Spurenelemente, Vitamine

    Oktober Ostpreußen Kräuter

    Hagebutten/Wildbeeren Darmflora, Abbau Eiweiße, Durchblutung, Durchfall, Kotwasser, Koliken, Hufrehe, Vitamin C

    November Schwäbisch Alb Kräuter

    evtl. Bronchosan,

    Hagebutten/Wildbeeren Stoffwechsel, Immunsystem, Bronchien, allergische Reaktionen, Rekonvaleszenz, Stoffwechsel, Schleimhäute der Atemwege, schleimlösend, Vitamin C

    Dezember Lüneburger Kräuter, Hagebutten/Wildbeeren, 

    optional Hortus Gemüse- und Früchte Mischung Ausleitung (von Konservierungsstoffen, Schimmel, Pilzgifte, oxidierte Fette), Darm, Niere, Verdauung, Stoffwechsel, Vitamin C, Wurzelgemüse



Mineralien und Öle


Für die Versorgung mit Mineralien bietet sich eine mineralstoffreiche Mischung als Ersatz für die üblichen Mineralfutter an. Wie Rinden, Blätter, Früchte, Wurzeln, Kräuter und Seealgenmehl. So sichert man die Versorgung rein biologisch und richtig für die Darmflora, wie die Natur es vorgesehen hat, und nicht synthetisch. Je besser also ein Pferd mit allen lebensnotwendigen Stoffen versorgt wird, umso gesünder und leistungsfähiger wird es sein und bleiben. Ein Salzstein (Steinsalz oder Himalayasalz) und frisches Wasser sollten immer verfügbar sein. Wasser bitte nur aus Lebensmittelechten Gefäßen anbieten (keine schwarzen Mörtelwannen, geben giftige Weichmacher an das Wasser ab!) Der tatsächliche Wasserbedarf eines Pferdes ist so individuell und von vielen Faktoren abhängig, dass er sich nicht exakt beschreiben läßt. Im Durchschnitt trinkt ein Pferd etwa 30 – 50 Liter Wasser am Tag.


Die Fettverbrennung spielt in ihrem Stoffwechsel nur eine untergeordnete Rolle. Sie besitzen als Dauerfresser keine Gallenblase, sondern die Gallenflüssigkeit wird stetig in geringer Menge in den Darm abgegeben. Die für sie wichtigen Fettsäuren erhalten sie in der Natur über ölhaltige Samen, Körner oder Keimlinge. Bei der Fütterung von ganzem Hafer, ist im Korn Öl enthalten. Das ist das, was im gequetschtem Zustand ranzig wird und Schimmelpilze anzieht. Ein Zuviel an Öl stört die Pferdeverdauung erheblich und führt zudem sogar dazu, dass eher weniger Energie als mehr aufgenommen wird. Des weiteren ist zu beachten, dass Öle sehr schnell ranzig und damit giftig werden.


Kraftfutter


Sehr häufig wird die Arbeit, die ein Pferd heutzutage erbringt, völlig überschätzt. Auch Pferde, die täglich 1 bis 2 Stunden geritten werden, benötigen in der Regel kein zusätzliches Kraftfutter. Erst wenn Ihr Pferd, trotz unbegrenztem Zugang zu Gras oder Heu, zu dünn ist, ist eine zusätzliche Gabe von Kraftfutter nötig. Grünhafer, Luzerne oder Esparsette eignen sich optimal als gesundes stärkearmes Kraftfutter. Esparsette ist eine alte, mit Luzerne verwandte, eiweißreiche Futterpflanze, die viele hervorragende Eigenschaften besitzt und dadurch der Luzerne vorzuziehen ist. Sie liefert alle essentiellen Aminosäuren und besitzt ein optimales Aminosäureprofil für den Muskelaufbau. Gut eignet sie sich zum Auffüttern alter oder kranker Pferde. Auch Fohlen und Jungpferde im Wachstum profitieren von den Aminosäuren, Gerbstoffen und der guten Verdaulichkeit. Trägerfutter ist es zum Einmischen der Kräuter und Mineralversorgung sehr zu empfehlen.

Grünhaferpellets oder Häcksel aus der Ganzpflanze Ende der Blüte geerntet sind ein hervorragender Kraftfutterersatz mit deutlich weniger Belastung im Magen-, Darmtrakt sowie im Stoffwechsel als es bei der Fütterung von Getreidekörnern der Fall ist. Im Gegensatz zum reinen Getreidekorn verteilt sich die minimal enthaltene Stärke bei dem Grünhafer auf die gesamte Pflanze. Der Energiegehalt ist fast ebenso hoch wie beim Hafer im Korn, da die Rohfaser sehr hochwertig und gut verdaulich ist. Gerade für verdauungsempfindliche und schwerfuttrige Pferde ist der Grünhafer sehr gut geeignet. Wenn zugefüttert werden muss, ist ganzer Hafer sehr zu empfehlen.

Getreide


Erst wenn ein gesundes Pferd, trotz der bis hierher beschriebenen Versorgung, zu dünn ist und zu wenig Energie hat, wird ein Füttern von weiterem Kraftfutter nötig. Am besten eignen sich dann ganzer Hafer oder gequetschte Gerste. Optimal wäre, den Hafer und die Gerste als ganzes Korn einzuweichen und dann zu füttern. Hat den entscheidenden Vorteil, dass das Korn frei von Staub, Erde und Spälzen ist.


Hafer ist das traditionelle Getreide in der Pferdefütterung Mitteleuropas. In Spanien, Portugal und den arabischen Ländern wird traditionell Gerste gefüttert. Hafer ist prima – wenn die Menge passt – und für Pferde die am besten verdauliche Getreideart. Die Stärke des Hafers wird schnell in Energie umgesetzt. Ungequetscht ist er besser als gequetscht, solange keine Probleme mit den Zähnen bestehen. Gequetschter Hafer ist nicht lagerfähig, sondern verdirbt schnell durch Ranzigwerden der enthaltenen Fettsäuren. Wenn er frisch gequetscht wird, sollte er innerhalb von 12 Stunden ferfüttert werden. Hafer ist anfällig für Schimmel und wird leichter von toxischen Pilzen und Milben befallen als beispielsweise Gerste. Ganzer Hafer wird intensiv gekaut, so dass er besser eingespeichelt wird und der Rest der Verdauung optimaler verläuft.


Bitte immer auf gute gute Qualitä achtent! Er sollte gut gereinigt sein, das heiß frei von Staub, Erde und Spelze. Ein einfacher Test gibt Aufschluss über die Sauberkeit. Befeuchte Deinen Arm und tauche ihn in den Hafer/Gerste, wenn sich Rückstände an deinem Arm befinden, ist das ein erster Hinweis auf nicht sauberes Getreide. Das ist auch oftmals der Grund, warum der "Hafer sticht" bezeichnet wird. Dabei ist das völlig zu unrecht, er ist einfach nicht genug gereinigt und die Rückstände setzten sich beim Pferd im Maul und Hals ab und machen das Pferd im warsten Sinne "verückt"!


Gerste ist für Pferde sehr energiereich. Seine Energie fließt langsamer in den Stoffwechsel ein. Gerstenkörner sind sehr hart und werden nicht gerne gekaut. Sie müssen daher in Wasser eingeweicht oder frisch gequetscht verfüttert werden. Die harten Spelze der ganzen Körner können die schleimhäute im Maul und Darm reizen.




Karotten füttern – ja oder nein?


Jahrelang gehörte die Karottenfütterung im Winter dazu. Säckeweise, weil sie doch so gesund sind... oder?


Die Wahrheit liegt mal wieder – wie so oft – dazwischen. Und die Dosis macht das Gift!


Ein Möhrchen hier und da schadet dem Darm eines gesunden Pferdes nicht. Leidet aber das Pferd schon an Darmstörungen wie Kotwasser, Durchfall, Kolikneigung, Blähungen, Aufgasungen oder ähnlichen Problemen oder hat es einen bekanntermaßen sauren Darm (sauer riechender Kot), dann sollte man die geliebten Möhrchen durch eine andere Belohnung ersetzen. Für Hufrehe-Pferde sind Karotten tabu, sie leiden meist ohnehin an einer Dickdarmübersäuerung. Karotten können zudem die Blutgefäße erweitern und somit bei einem rehegefärdeten Pferd sogar einen akuten Reheschub auslösen.


Während Karotten praktisch keinen Beitrag für die Mineralversorgung liefern, enthalten sie eine Reihe von Vitaminen, allen voran das Beta-Carotin, den roten Pflanzenfarbstoff, der unter anderem für ihre Farbe verantwortlich ist. Was oft nicht bedacht wird, das der Gehalt an Zucker nicht zu unterschätzen ist. Durch züchterische Maßnahmen wurde in den letzten Jahrzehnten nicht nur Farbe, Form und Größe optimiert, sondern auch der Geschmack, das heißt der Zuckergehalt wurde deutlich erhöht. Mit 1 kg Karotten hat unser Pferd also schon 16 Zuckerwürfel intus, bei 3 kg Karotten kommen wir auf knappe 50 Zuckerwürfel. Das früher übliche Stück Würfelzucker als Belohnung nach der Arbeit ist seit Jahren verpönt, sei doch Zucker nicht gut für die Zähne und überhaupt. Statt dessen werden aber großzügig Möhrchen gegeben…

Hat das Pferd bereits Equines Metabolisches Syndrom (EMS) oder Insulinresistenz, neigt es zu Hufrehe oder ist extrem leichtfuttrig oder stoffwechselempfindlich, dann sollte man sich jedes Möhrenstück gut überlegen.


Karotten sind zudem belastet, vor allem mit Nitrat und verschiedenen Pflanzenschutzmitteln gegen Schimmel und Fäule. Karotten werden teilweise gezielt auf Nitrat verseuchten Böden geflanzt, um dort dan Nitrat aus dem Boden aufzunehemen. Das erklärt auch die Größe der Futtermöhren. In kleinen Mengen können diese Stoffe vom Körper eines gesunden Pferdes kompensiert werden, ebenso wie Spritzmittelrückstände auf Stroh oder Getreide. Aber, hier ein bisschen Gift und dort ein bisschen Gift können unterm Strich im Pferdekörper schon eine ganze Menge Schaden anrichten...


Da stellt sich doch die Frage:

Warum sollten Karotten gefüttert werden, wenn sie doch ehr gesundheitliche Nachteile mit sich bringen?!


Wer sicher gehen will, sollte nur Bio-Möhren füttern und auch da nur kleine Mengen füttern!




Bei den Texten handelt es sich um Empfehlungen aufgrund von eigenen Erfahrungswerten, die ich mit unseren eigenen und Kundenpferden im Laufe der Jahre sammeln durfte.