Bei Wiederherstellung einer gesunden Hufform kann das Pferd wieder in die Selbstheilung gebracht werden. Es ist anzustreben, einen Huf so zu bearbeiten, dass er seinem natürlichen Hufmechanismus entspricht. Die gesamte Hornkapsel spreizt sich unter dem Pferdegewicht beim Auffußen und das Blut „saugt“ sich in den Huf. Beim Abfußen zieht sich die Hornkapsel ohne das Gewicht des Pferdes wieder zusammen und drückt das Blut aus der Hornkapsel zurück in die Beine und somit in den Körperkreislauf (bei jedem Schritt etwa ein Schnapsglas voll Blut). Dies allein ist eine enorme Herzunterstützung. Das wurde von der Natur so eingerichtet! Die Natur macht nichts sinnfreies!
Bei einem beschlagenen Huf oder nicht korrekt ausgeschnittenem Barhuf ist die Spreizung der Hufkapsel und somit der natürliche Blutumtrieb nur noch eingeschränkt bis gar nicht mehr möglich, da der Huf sich weniger bis gar nicht mehr spreizen kann.
Gute Durchblutung spürt man an „handwarmen“ Hufen, besonders deutlich am Kronenrand zu fühlen. Beschlagene Pferde haben deutlich kältere Hufe und damit kann sich das Verletzungsrisiko vergrößern. Auch der Heilungsprozess nach Verletzungen wird durch verminderte Durchblutung verlangsamt, teils sogar verhindert.
So unterstützt ein korrekt ausgeschnittener und damit funktionierender Huf die Behandlung von Sommerekzem, Dämpfigkeit, Kolik-Empfindlichkeit, Equines Cushing, Strahlfäule, Mauke, Taktunreinheiten und widersetzlichem Verhalten. Daher ist natürlich die wichtigste Maßnahme, Huferkrankungen direkt positiv zu unterstützen.
Vor allem bei Schmerzen im Bewegungsapparat sollte immer die Situation der Hufe eine große Rolle spielen, denn sie tragen entscheidend dazu bei, ob die Ursache behoben wird oder nicht.