Huf-Gesundheit


Gesunde Hufe - entscheidend für ein langes Pferdeleben

Kaum ein Körperteil des Pferdes wird so unterschätzt wie der Huf. Hufe sind ein komplexes Organ und das Fundament eines jeden Pferdes.
Die Hufe bilden die Basis für eine Aufeinanderfolge von Knochen und Gelenken, somit auch die Basis für das gesamte Skelett, das vollständige Gewicht und die Bewegung des Pferdes. Eher unbekannt ist aber, dass jeder Huf direkt am gesamten Stoffwechsel beteiligt ist und Einfluss hat auf alle Organe und somit auf das gesamte Wohlbefinden des Pferdes.


Die vier Hufe sind als
„zusätzliche Herzen“ des Pferdes zu sehen und haben somit großen Einfluss auf die Herzkraft, also die Lebensdauer. Der gesunde Huf unterstützt die lebenswichtigen Körperfunktionen wie z. B. das alle Organe mit ausreichend sauerstoffreichem Blut versorgt werden, die Entgiftung (Stoffwechsel) usw..

Der Huf steht mit vielen Faktoren wie Haltung, Fütterung und Reitweise in Zusammenhang und muss in diesem Konzept als Gesamtes, und nicht einzeln, vom Therapeuten gesehen werden.

Huferkrankungen wie Rehe, Hufrollenentzündung, Strahlbeinlahmheit, Hufbeindurchbruch, Hufkrebs, stark deformierte Hufe und jegliche Zwanghufe, also zu kleine und enge Hufe, leiden unter Fehlstellungen und mangelnder Durchblutung, dadurch sind die Hufe „taub“ bzw. regelrecht gefühllos und nehmen so Einfluss auf die gesamte Lebensdauer und Lebensqualität. Daraus folgend entstehen Stoffwechselerkrankungen wie Cushing, EMS, Sommerekzem, Dämpfigkeit, Kolikanfälligkeit und vieles mehr. Zudem sind Muskelverspannungen am ganzen Körper zu finden. Jede noch so unscheinbar aussehende unnatürliche Hufstellung verursacht Fehlhaltungen des gesamten Körpers und Störungen des Stoffwechsel. Verdauung, Haarkleid, Atmung und Verhalten werden dadurch beeinflusst.


Oft gelten Pferde mit diesen Erkrankungen in der Schulmedizin als austherapiert.



Häufig gestellte Fragen

zum Thema Hufe!




Was ist Hufmechanismus?


Warum ist er so lebensnotwendig?


Warum hat mein Pferd Strahlfäule?


Kann jedes Pferd Barhufig laufen?


Warum wächst kein Hufhorn?


Warum läuft mein Pferd fühlig?


Hat ein Huf Stoßdämfung?


Anworten auf diese Fragen findest Du am Ende dieser Seite... 


Bei Wiederherstellung einer gesunden Hufform kann das Pferd wieder in die Selbstheilung gebracht werden. Es ist anzustreben, einen Huf so zu bearbeiten, dass er seinem natürlichen Hufmechanismus entspricht. Die gesamte Hornkapsel spreizt sich unter dem Pferdegewicht beim Auffußen und das Blut „saugt“ sich in den Huf. Beim Abfußen zieht sich die Hornkapsel ohne das Gewicht des Pferdes wieder zusammen und drückt das Blut aus der Hornkapsel zurück in die Beine und somit in den Körperkreislauf (bei jedem Schritt etwa ein Schnapsglas voll Blut). Dies allein ist eine enorme Herzunterstützung. Das wurde von der Natur so eingerichtet! Die Natur macht nichts sinnfreies!


Bei einem beschlagenen Huf oder nicht korrekt ausgeschnittenem Barhuf ist die Spreizung der Hufkapsel und somit der natürliche Blutumtrieb nur noch eingeschränkt bis gar nicht mehr möglich, da der Huf sich weniger bis gar nicht mehr spreizen kann.

Gute Durchblutung spürt man an „handwarmen“ Hufen, besonders deutlich am Kronenrand zu fühlen. Beschlagene Pferde haben deutlich kältere Hufe und damit kann sich das Verletzungsrisiko vergrößern. Auch der Heilungsprozess nach Verletzungen wird durch verminderte Durchblutung verlangsamt, teils sogar verhindert.


So unterstützt ein korrekt ausgeschnittener und damit funktionierender Huf die Behandlung von Sommerekzem, Dämpfigkeit, Kolik-Empfindlichkeit, Equines Cushing, Strahlfäule, Mauke, Taktunreinheiten und widersetzlichem Verhalten. Daher ist natürlich die wichtigste Maßnahme, Huferkrankungen direkt positiv zu unterstützen.

Vor allem bei Schmerzen im Bewegungsapparat sollte immer die Situation der Hufe eine große Rolle spielen, denn sie tragen entscheidend dazu bei, ob die Ursache behoben wird oder nicht.

Ein gesunder Barhuf hat wesentliche Funktionen, die das Pferd gesund erhalten.

Dazu zählen der korrekt funktionierende Huf. Dieser dient als natürliche Stoßdämpfung beim Auffußen um so die Irritation an den Beingelenken zu vermindern, es beugt Arthrosen, Sehnenschäden und Überbeinen vor. Der Huf als Entgiftungshilfe und Ausscheidungsorgan von verbrauchtem Eiweiß (Stoffwechselentprodukt) und anderen überflüssigen Stoffen bzw. Giften. Er dient als Herzkreislaufunterstützung, als Blutpumpe der Gliedmaßen und zur Entlastung der Herzkraft. Der Huf ist zudem ein überlebenswichtiges Tastorgan zum sicheren Auffußen auf unebenem oder rutschigem Untergrund.


All diese Funktionen können durch Hufeisen und nicht artgerecht, individuell ausgeschnittene Hufe stark eingeschränkt sein, was Folgen für die langfristige Gesundheit des Pferdes hat.


Allerdings gilt es für den Pferdehalter zu beachten, dass bei der Wiederherstellung des funktionierenden Hufmechanismus Schmerzen in den Hufen auftreten können.


Wie kommt das?

Vorher war die Durchblutung im Huf teils eingeschränkt oder sogar stark eingeschränkt, wenn nun der Huf richtig bearbeitet wird kann die Durchblutung im Huf wieder stattfinden. Durchblutung bedeutet Nerventätigkeit und genau dies kann Schmerzen verursachen.


Wir als Mensch kennen das selber vom Winter, wenn wir kalte Füße hatten und diese wieder warm werden, kann es zu unangenehmen Schmerzzuständen kommen. Oder wenn wir Frauen lange zu enge Schuhe an hatten, dann fühlen sich die Füße schonmal taub an.

Je länger die Einschränkung beim Huf bestanden hat, umso länger dauert auch die Heilung! Hierbei gilt zu beachten, dass Schmerzen zum Heilungsprozess dazu gehören! Sie sind sogar notwendig und hilfreich beim Heilungsprozess, da die Schmerzen dem Pferd zeigen, wie weit es den Huf belasten kann!

Aber nicht nur Hufeisen, auch unphysiologisch ausgeschnittene Barhufe verursachen einen verminderten Hufmechanismus. Zu wenig Durchblutung der Hufe kann den Gesamtstoffwechsel vermindern, vor allem aber das Hornwachstum verlangsamen und zu schlechter Hornqualität führen. Wächst die Hornkapsel langsamer, kann das Pferd nicht ausreichend entgiften.
Das verbrauchte Eiweiß aus der Muskulatur und anderen Stoffwechselvorgängen wird zum Teil in Horn umgewandelt. Das Pferd hat sozusagen 4 eigene Wiederaufbereitungsstellen an den Hufen, die es bei der Umwandlung von Stoffwechselendprodukten unterstützen. Bei zu geringem Hornwachstum durch eingeschränkten Hufmechanismus müssen andere Organe wie Leber, Niere, Darm und Haut dies mit übernehmen. Diese Überlastung bleibt nicht ohne Folgen, es können Husten, Darmprobleme und auch Ekzeme der Haut und brüchigem Haar auftreten. Alles sind Stoffwechselerkrankungen und müssen über den Stoffwechsel auch wieder therapiert werden – das geht nicht ohne funktionierende Hufe.

Ohne den Hufmechanismus kommen noch weitere negative Auswirkungen dazu, da das Pferd über die Hufe den Untergrund nicht mehr fühlt, somit eine verminderte Durchblutung hat und in der Folge auch weniger Hornwachstum hat, daher auch keine Stoffwechselunterstützung. Desweiteren werden Bänder, Sehnen und Gelenke überhaupt erst anfällig für Abrisse, Verletzungen und Verschleiß aller Strukturen. Nicht zu vergessen ist die Verletzungsgefahr für Tier und Mensch durch Tritte beschlagener Pferde!

Die Zahl der Pferde, die wegen Schmerzen im Bewegungsapparat in jungen Jahren schon als austherapiert gelten, steigt leider stetig an.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt mittlerweile nur noch bei 7,5 Jahren. In freier Wildbahn erreichen Pferde ein Alter von 40-50 Jahren. Die kurze Lebenserwartung von unseren domestizierten Pferden hängt neben der artgerechten Haltung und Fütterung auch stark mit der Art der Hufpflege zusammen.

Was kann der Pferdehalter selber tun, um Huferkrankungen vorzubeugen und einen erkrankten Huf wieder zum gesunden Barhuf zu verhelfen?


Artgerechte Haltung in sinnvollen Offenstall Gruppen mit dauerhaftem Heuzugang, naturbelassenes Futter und natürlich viel Bewegung auf verschiedenen Böden. Neben Weide, Sand und groben, runden Kies sollten gepflasterte oder anders gefestigte Bereiche zur Verfügung stehen. Wir können nicht erwarten, dass das Pferd Barhuf auf steinigem Boden laufen kann, wenn es nur in einer weichen Strohbox steht. Alles ist eine Sache des Trainings und der Gewöhnung!


Es passiert nur selten, dass man einen schwer erkrankten Huf nicht rehabilitieren kann. Manchmal ist der Huf durch jahrelangen Beschlag und /oder falscher Hufbearbeitung so stark geschädigt, dass eine stärkere Fühligkeit der Hufe auf hartem Untergrund bestehen bleibt. Um diesen Pferden trotzdem eine komfortable Bewegung zu ermöglichen, kann man für Spaziergänge oder Ausritte Hufschuhe nutzen. Sie sind auch für die gesamte Rehabilitationsphase eine gute Alternative zu Eisen, ohne den Hufmechanismus einzuschränken.


In jedem Fall ist zur Gesunderhaltung und Wiederherstellung der Pferdehufe die aktive Mitarbeit des Pferdehalters gefordert.


Die Bedürfnisse des Pferdes sollten in allen Bereichen artgerecht erfüllt werden. Manchmal ist dafür ein komplettes Überdenken der bisherigen Handlungsweisen erforderlich. Aber auch kleine Veränderungen haben erstaunlich positive Auswirkungen auf unsere Pferde!




Hier nochmal zusammen gefasst - was sind die Grundbedürfnis eines Pferdes:


  • Pferde brauchen dauerhaft Frischluft und Sonnenlicht
  • ca. 15 km Bewegung am Tag (in freier Wildbahn auch gerne 20-30 km täglich) auf unterschiedlichen Böden
  • natürliche Körperhaltung mit vorwiegend gesenktem Kopf (nicht Tischhöhe!)
  • 24 Stunden freie Futteraufnahme (Heu) mit saisonbedingter Nahrungsvielfalt (Kräuter, Äste)
  • verzichten auf Futter mit synthetischen Zusatzstoffen (Müsli)
  • überdenken der chemischen Maßnahmen zur Parasitenregulation, stattdessen gesunde Alternativen nutzen (Kotproben)
  • natürliche, korrekt ausgeschnittene Barhufpflege durch einen professionell ausgebildeten Hufheilpraktiker/Barhufpfleger mit Erfahrung von Problemhufen
  • keine Verwendung von dauerhaftem Hufschutz, besser vorübergehend Hufschuhe
  • tägliche Hufbäder mit Wasser, verzichten auf Öle und Fette direkt am Huf, diese verhindern die Aufnahme von Feuchtigkeit, die sonst von außen in den Huf ziehen kann und schließen den Huf ab, Feuchtigkeitszufuhr ist für das Horn aber enorm wichtig, um elastisch zu bleiben und nicht brüchig zu werden
  • Sozialkontakt zu seinen Artgenossen und das 24 Stunden in einer Herde
  • 24 Stunden freien Zugang zu gutem Heu, keine Heu- oder Silage
  • Pferde sind an wechselnde Temperaturen und Klimaschwankungen gewöhnt, also sollten das Scheren und Eindecken von Pferden gut überdacht werden

 


Wenn die aktuellen Lebensbedingungen des Pferdes so nah wie möglich an die natürlichen notwendigen Bedürfnisse angepasst werden, kann man viel Besserung erzielen. Denn ein guter Stoffwechsel kann besseres Hufhorn erzeugen und verkürzt die Rehabilitation. Im Vordergrund sollte immer die Ursache erkannt und behoben werden und nicht die Symptombehandlung, da diese langfristig keinen Erfolg haben wird.


Um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und somit die Genesung des Pferdes zu unterstützen, sind therapeutische Maßnahmen wie z. B. die Bemer-Gefäßtherapie, APM-, Cranio-Sacrale-, Osteopathische-, Frequenz-, Aromatherapie usw. diese Behandlungen sind absolut empfehlenswert.



Fazit:

Jedes Pferd kann Barhuffig laufen,
nicht das Laufen ohne Eisen tut weh,

sondern das Laufen auf kranken Hufen tut weh!




Häufig gestellte Fragen




  • Was ist Hufmechanismus?

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  • Warum ist der Hufmechanismus so lebensnotwendig?

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  • Warum hat mein Pferd Strahlfäule?

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  • Kann jedes Pferd Barhufig laufen?

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  • Warum wächst kein Hufhorn?

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  • Warum läuft mein Pferd fühlig?

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  • Hat ein Huf Stoßdämfung?

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